Sinnend

25. Juni 2014 § 2 Kommentare

Marburg

Wo ein Schloss wacht
über alte Häuser,
schick aufgereiht,
dem Auge zu schmeicheln,

wo die Lahn springt
eine Stufe hinab,
von Stein geteilt,
im Ohr zu rauschen,

da glänzt mein Auge,
da lauscht mein Ohr,
da hüpft mein Herz.

der gärtner

4. September 2011 § 2 Kommentare

.
sein garten ein
pflänzchen in
einer wüste aus
stein
er pflegt
die hoffnung?
nein
fröhlichkeit

jahrestakt

29. August 2011 § 2 Kommentare

.
graue stadt

klötze die zum himmel
kriechen im jahres
takt kinderschreie
rütteln am beton
zum einsturz
bringen sie ihn
nicht

Pulsstadt

5. Mai 2010 § Ein Kommentar

Foto: dubassy

Foto: dubassy

dumpfschlag grooved den bassenden bus
bumdrums trommeln den massenverdruss
dröhnende tomtoms und martinshornschall
tönende fansongs und partygeknall
beatkick tickt im rhythmus die zeit
speedtick kickt asphaltstreifen breit
lärmende technopest ich mittendrin
hämmernder ohrfelltest hör nicht mehr hin

fernseen

22. März 2010 § 6 Kommentare

Foto: Karl-Heinz-Liebisch, Pixelio, www.pixelio.de

Foto: Karl-Heinz-Liebisch, Pixelio, http://www.pixelio.de

ruhepolende idyllischkeit
inmittig hektelnder städtischkeit
seenplatte
touristengebadet doch
unvergessbar

freitag

9. Januar 2010 § Ein Kommentar

Foto: Pack-Shot

menschenschlangen schlangenmenschen
warenmassen massenwaren
thekenfleisch aus fleischers theke
anstand anstehen anstandslos
lauter sprecher im lautsprecher
probieren sie die käseprobe
pro werbeprodukt produktwerbung
drängeln stoßdrang pressestoß
käufer rauschen kaufrausch lauschend
sonden hausposts sonderposten
rudelschiebung schiebt den rubel
euro fighter bargeldlos
parkplatz platzpark wagenplatz
vor zurück vor zurück vor
autostau staut hitzestau
hupen schimpfen nervenbloß

stadt flucht

23. November 2009 § Ein Kommentar

Foto: © Björn Rauscher / Pixelio / www.pixelio.de

Foto: © Björn Rauscher/Pixelio/www.pixelio.de

.

stadtgrenze
verschwunden
suche sie
nicht

suche das ende
natur dahinter
wo ist sie geblieben

statt grenze
zivilisationsfortschritt
allerhöchstens
ein weites feld

setzt der stadt
grenzen

gestrüpp

26. Oktober 2009 § Ein Kommentar

Foto: argus

Foto: argus

frei von plänen gefangen im gestrüpp der
straßen treibe ich endlos und kopflos
watend im nebel der toten gesichter
suchend im meer auf den lippen das wer

rettet mich der ich schleiche und gehalten
werde von ketten mit trauernden gliedern
schlepp ich mich ziellos bereisend die nächte
dunkeln die stadt des betons und der alten

frei von hoffnung im schimmer ich sehe
reckt zum himmel sich letzte laterne
einsam verlässt mich mein fliehender schatten
sehnsucht verfolgt ihn und aufwärts erspähe

ich aphrodite ihr strahlend gesicht
ich winde und strecke mich zu ihrem licht
mit scharfen dornen ihr grausames lachen
freudig erwachendes leben ersticht

Wo bin ich?

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